Kindliche Sprechapraxie, Kleinkinder 1 - 3 Jahre
Kindliche Sprechapraxien sind zentrale Störungen, die nicht durch eine Funktionseinschränkung der am Sprechen beteiligten Organe zu erklären sind. Es handelt sich vielmehr um eine Programmierungsstörung bei der Planung der Sprechmotorik.Dies führt dazu, dass Laute fehlerhaft gebildet oder durch andere ersetzt werden. Die Kinder strengen sich beim Sprechen häufig an und es sieht so aus, als ob sie die richtige Stellung von Lippen, Zunge usw. bei der Artikulation suchen.
Leitsymptome sind: inkonstante Sprechproduktion, prosodische Auffälligkeiten, Schwierigkeiten bei willkürlichen Sprechbewegungen
In den ersten 3 Lebensjahren können folgende Symptome Hinweise auf das Vorliegen einer kindlichen Sprechapraxie sein:
Lallentwicklung
- das Kind wird als ein sehr ruhiges Baby beschrieben
- in der 1. Lallphase (vor dem 6. Lebensmonat) wenig bis keine Konsonanten
- ab dem 6. Lebensmonat bildet das Baby wenig bis gar keine Lallmonologe
- viel Gestik wird verwendet, um sich zu verständigen
- Sprachverständnis ist altersentsprechend
- Sprechanstrengungen
- erste Wörter kommen verspätet
- Wortschatzexplosion bleibt aus
- es kommt verspätet oder gar nicht zu Zwei-Wort-Verbindungen
- Dysgrammatismus
- Einzellaute können häufig gebildet, jedoch nicht in Wörtern verwendet werden
- Vokalrepertoire ist nicht vollständig
- Es kommt zu Lautauslassungen, -umstellungen, - wiederholungen, -hinzufügungen diese Veränderungen sind jedoch inkonstant und können bei jeder Wortwiederholung variieren